Ganz weit draußen

Über das Leben einer Einsiedlerin

GANZ WEIT DRAUSSEN Über das Leben einer Einsiedlerin

Das Leben einer Einsiedlerin einmal aus ganz anderer Perspektive beschrieben und als Roman. Ein Blick in eine ungewöhnliche Welt, die Tessa, die „Heldin“ des Romans mehr oder weniger unfreiwillig tut. Aber mit großer Wirkung für sie persönlich.

Leseprobe
Alles wirkte ruhig, aber nicht einschläfernd. Im Gegenteil – Tessa war wie gebannt von der Ausstrahlung des Raumes – es herrschte eine Art spannungsvolle oder besser: eine belebende, konzentrierende Ruhe hier, dass sie ohne den Blick von der Giebelwand zu lösen, nach einem der Holzhocker neben der Tür tastete, das Buch, das darauf lag, zur Seite schob und sich blind setzte. Für einige Augenblicke saß sie ganz vorn auf der Kante des Hockers, dann löste sich eine innere Spannung in ihr, sie rutschte ein Stück weiter nach hinten und spürte die Atmosphäre wie einen leichten, warmen Luftstrom. Weich war er, doch nicht schlaff; sanft, aber gleichfalls voller Kraft – der Raum schien eine Form von Energie auszustrahlen, die nicht nur gut tat, sondern wie ein Landregen auf ausgetrocknete Gärten aufmerksam und willkommen von Tessa aufgenommen wurde. Ohne, dass sie etwas dazu beitrug, einfach so. Es war, als hätte sie seit Ewigkeiten darauf gewartet hierher zu kommen und sich in diesem Raum mit ihr beschenken zu lassen.

Ganz weit draußen

adeo-Verlag Asslar 2016
ISBN 978-3-86334-087-2
208 Seiten, 17.99 €
s/w Illustrationen

ISBN 978-3-86334-087-2

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